Album VÖ April 2024 // Video VÖ „Des Scheenste im Leben“ 18. Mai 2024
Druckvoller Indie-Pop zwischen Hirschbachstüberl und Mittlerem Ring.
Der Münchner Band Federnelken zuzuhören, versetzt einen schnell in ein gut gelauntes 80er-Jahre-Feeling: NDW-Sound, Glitzerklamotten, Stromgitarren. Zart wie eine Federnelke ist allerdings nur der eine oder andere Song oder Refrain. Die Band reißt mit ihrem druckvollen Indie-Pop und den Hooks, die im Ohr bleiben, schon mal die Hütte ab. Schließlich stehen hier ein Heavymetal-Gitarrist, ein Rockabilly-Schlagzeuger, ein Bassist, ein Keyboarder und eine kess görige Sängerin samt Stromgitarre auf der Bühne. Die kann es stimmlich durchaus mit einer Annette Humpe aufnehmen. Und zwar in einem charmant moderaten Bairisch, das perfekt zu München passt. Und zum Gfui der Band, aus dem heraus sie ihre Songs schreiben.
Beheimatet zwischen dem Lenggrieser Hirschbachstüberl und dem Mittleren Ring, sind die Federnelken nach fünf Jahren in die Höhe gewachsen und haben einen unbekannten Planeten entdeckt: ein Idyll aus Rock’n’Roll rund um echte Münchner und Isartaler Geschichten. So viele, dass bereits das zweite Album veröffentlicht wurde, eine Art Zustandsbeschreibung dieses neu entdeckten Paradieses: „Ois is guad“ (VÖ April 2024).
Mit auf diesem Album: der Song „Des Scheenste im Leben“, der große Federnelken-Traum, der wohl gerade in Erfüllung geht, weil der FC Bayern mal NICHT Tabellensieger wird! Abwechslung muss sein! Es gibt also Grund zum Feiern! Pünktlich zur Party veröffentlichen sie das brandneue Video „Des Scheenste im Leben“ (18. Mai 2024), bevor sie wieder in ihre sphärischen Höhen steigen, um neue Geschichten zu entdecken.
Der Abstand zur Erde ist von dort groß genug, um mit einem ironisch-heiteren aber ehrlichen und unverblümten Blick auf sie zu schauen. Denn prickelnd ist das nicht, was da grad so alles passiert. Der verschwenderische bling-bling-Konsum der Münchner wird von ihnen eh schon länger kritisch besungen („I wui mehr“). Lieber eine ehrliche Blitz-Foto-Love-Story am Ring („Ring Song“).
Die Federnelken sind gut geerdet in den 80er und 90er Jahren aufgewachsen. Da darf in ihren Songs auch mal der Alltag reingrätschten. Das haut sie nicht um. Sie vertrauen ihrem innerer Halt, erinnern sich an die schönen Dinge aus der Kindheit: die Carrera-Bahn, die erste Beatles-Platte, die Zeit mit dem Opa und seinen Geschichten.
Space Crew( Fotov.l.): Pizo Bothanik (Git.,Ges.), Markus Grützner (Bass, Ges.), Vroni Gast (Ges., Git.),Thomas Streck (Keys), Alfons Asphalt (Drums)