Claudia Koreck „Auf die Freiheit“ // Honu Lani Records // VÖ: 7.8.2020
„I bin der rote Faden“
Mit ihrem zehnten Studioalbum „Auf die Freiheit“ feiert Claudia Koreck den Spaß an der musikalischen Vielseitigkeit, zeigt sich so experimentierfreudig wie noch nie und präsentiert am 7. August 2020 ein so buntes wie wildes und spannendes Album mit elf Songs.
Wahre Künstler sind frei. Frei von Schubladen, frei von Marketingplänen, frei von den Entscheidungen anderer. Dass die Songwriterin aus dem Chiemgau sich ihre Freiheit erkämpft und nie wieder hat nehmen lassen, zeigt der große Bogen der neuen Songs: von der funky Disco-Nummer „Katz und Maus“ oder dem Gypsy-Folk „Fremde Melodie“ über das bassgetriebene „Vida Bonita“ bis zum Trompeten-Reggae-Schelmenstück „Bahamas“. Die überraschendste Nummer dürfte „Vegas“ sein. Mit reduzierter Stimme und verstärktem Bass, mit treibendem Beat und einem Revue-Refrain im Abba-Stil verblüfft Koreck in einer neuartigen Fusion aus Bairisch und Billie Eilish.
Freiheit bedeutet aber auch, Entscheidungen treffen zu müssen. „Nach den Konzeptalben ,Weihnachtsplatte‘ und ,Kinderplatte‘ wollte ich vom Sound her mal was komplett Neues machen“, sagt die Mittdreißigerin. Das ist ihr mit Wurlitzer, Ukulele oder 8-Bit-Keys auch gelungen und doch bleibt sie zu 100 Prozent Claudia Koreck selbst.
„I bin der rote Faden“, sagt sie lächelnd. „Ich mache kompromisslos, was ich will“. Dazu gehören bei aller Neugier und Positivität auch wieder intime und grüblerische Gitarrenballaden wie „Nia zufriedn“ und „Koa Paradies“ oder die bluesinfizierte Nummer „Aufgwacht von den Douden“.
„Das Schubladen-Ding war nie meins. Der Spaß liegt in der Vielseitigkeit“, meint sie und singt auf Bairisch, wenn sich das für sie gut anfühlt, angefangen mit ihrem Hit-Debüt „Fliang“ 2007 bis zum aktuellen Album. Ober eben auf Hochdeutsch, manchmal auf Englisch, manchmal für Kinder. Wenn sie Lust hat, bringt sie ein Doppelalbum mit bairischen und englischen Songs heraus („Holodeck“, 2017), oder sie schreibt persönlich inspirierte Weihnachtslieder, die abseits vom Rote-Nasen-Kitsch direkt ins Herz gehen.
Das neue Album ist auch deshalb etwas Besonderes, weil es ein Spiegel dafür ist, wie Claudia Koreck arbeitet. „Ich schreibe ja wahnsinnig viel“, sagt sie. Auf ihrem Smartphone trägt sie Tausende Sprachmemos samt Songfragmenten mit sich herum, mal Text und Gitarre, mal nur Musik. Manche der Musenküsse hat sie schon vor zehn Jahren aufgenommen, andere erst vor wenigen Monaten. Song für Song haben sie sich vorgeknöpft, aus über 300 elf ausgesucht und sich erst dann intensiver den passenden Arrangements gewidmet. Man kann „Auf die Freiheit“ also auch als eine Art Best-of der schlummernden Ideen bezeichnen.
Claudia Koreck ab September 2020 live, hoffentlich!!!! www.claudiakoreck.com