Starbugs Comedy

Starbugs Comedy – JUMP Reloaded
Regie: Nadja Sieger (Ursus & Nadeschkin)

Das preisgekrönte Schweizer Trio Starbugs Comedy begeistert weltweit ein wachsendes Publikum mit der fast nonverbalen Slapstick-Bühnenshow „JUMP!“, seit Herbst 2022 auch „reloaded“. Darin bringen sie atemberaubende Akrobatik mit sehr intelligentem Nonsens zusammen. Herrlich albern und mit einer fast infantilen Freude an körpersprachlichem Schabernack schaffen sie eine komödiantische Enklave wie reinen Sauerstoff, die einen unbeschwert wie lange nicht mehr nach Hause torkeln lässt.

Fabian Berger, Martin Burtscher und Wassilis Reigel – drei Männer im besten Alter, frisch, durchtrainiert und eidgenössisch charmant – lassen den Abend wie im Flug vergehen. Mit einer minutiös getimten Show aus Welthit-Snippets, einer komplexen Soundkollage, ausdrucksstarker Mimik, virtuosem Schauspiel, aberwitzigen Kostümen und Requisiten hinterlassen sie ein sprachloses Publikum, das sich noch beim Abholen der Mäntel in der Garderobe schlapp lacht.

Ob beim Flirt-Nahkampf, beim Angeber-TRUMPolin-Egoshooting oder beim Karate zweier Ninja-Kämpfer mit einem im wahrsten Sinne des Wortes aufgeblasenen Sumo-Ringer – bis ins kleinste Detail durchchoreografiert tanzen, buhlen, foppen oder kloppen sich die drei. Dabei geht meist einiges auf herzerfrischende Weise schief, verschmelzen angebliches „Versagen“ mit außerordentlichem „Können“. Aber nie so, wie man es erwartet! Tatsächlich auch mal rückwärts, mal in Zeitlupe, mal im Zeitraffer.

Was Starbugs Comedy allerdings so besonders macht, ist der dramaturgische Bogen, den sie in jeder Nummer und auch als roten Faden durch die ganze Show spannen. Verpackt in cleveren Blödsinn persiflieren sie Lifestyletrends, Szenen aus Filmklassikern oder ganze Genres, entlarven dabei viele Machismen und nehmen sich gleich selbst mit auf die Schippe.

Wer es schafft, James Bond, rauchende Colts und knallende Schüsse nahtlos in eine „Hey Macarena“- Tanz-Choreografie zu führen, hat die große Kunst des Slapsticks einfach drauf. Das gipfelt im Schattenspiel einer Badewannen-Liebesszene zwischen einem Macho, einem Fön und einer gelben Plastikente. Was bleibt ist eine haarsträubende Frisur von einem eifersüchtigen Fön! Und beim Publikum am nächsten Tag wahrscheinlich Muskelkater im Bauch.

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